Betrug nach § 263 StGB – Voraussetzungen & Folgen (FAQ)

FAQ - Fragen & Antworten

1. Was ist Betrug nach § 263 StGB?

Betrug ist eine Straftat, bei der jemand durch Täuschung über Tatsachen eine andere Person zu einer Vermögensverfügung veranlasst, die zu einem Vermögensschaden führt – in der Absicht, sich oder einem Dritten einen rechtswidrigen Vermögensvorteil zu verschaffen.

2. Was sind typische Beispiele für Betrug?

Warenbetrug im Onlinehandel (z. B. Ware wird bezahlt, aber nie geliefert) Sozialleistungsbetrug (z. B. falsche Angaben beim Jobcenter) Kreditbetrug Versicherungsbetrug eBay- oder Kleinanzeigen-Betrug Corona-Soforthilfebetrug Identitätsdiebstahl mit Vermögensabsicht

3. Welche Strafen drohen bei Betrug?

Betrug kann mit Geldstrafe oder Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren bestraft werden. In besonders schweren Fällen (§ 263 Abs. 3 StGB) sind auch bis zu zehn Jahre Freiheitsstrafe möglich.

4. Was ist ein besonders schwerer Fall von Betrug?

Ein besonders schwerer Fall liegt z. B. vor, wenn gewerbsmäßig gehandelt wird als Bande gearbeitet wird ein großer Schaden entsteht (ab ca. 50.000 €) eine Stellung als Amtsträger ausgenutzt wird

5. Ist ein Betrugsversuch strafbar?

Ja. Bereits der Versuch eines Betruges ist strafbar (§ 263 Abs. 2 StGB) – selbst wenn kein Schaden entstanden ist.

6. Welche Rolle spielt die „Täuschung“?

Täuschung kann ausdrücklich (durch Worte) oder konkludent (durch Verhalten) erfolgen. Entscheidend ist, dass die getäuschte Person einen Irrtum erleidet, der zur Vermögensverfügung führt.

7. Was ist eine „Vermögensverfügung“?

Das Opfer muss durch die Täuschung freiwillig über eigenes oder fremdes Vermögen verfügen – z. B. durch Zahlung, Herausgabe von Gegenständen oder Abschluss eines Vertrages.

8. Wann liegt ein „Vermögensschaden“ vor?

Ein Schaden liegt vor, wenn das Opfer wirtschaftlich schlechter steht als vorher – z. B. bei Zahlung ohne Gegenleistung oder wenn ein Vertrag zu ungünstigen Konditionen abgeschlossen wird.

9. Was tun, wenn man eine Anzeige wegen Betrugs erhält?

Wichtig: Schweigen! Keine Aussage bei der Polizei ohne Anwalt. Ein Strafverteidiger kann über Akteneinsicht die Beweislage prüfen und ggf. eine Einstellung oder Strafmilderung erreichen.

10. Wird bei Betrug automatisch Anklage erhoben?

Nicht immer. Bei geringer Schuld und Schadenswiedergutmachung kann das Verfahren oft gegen Auflage nach § 153a StPO eingestellt werden – insbesondere bei Ersttätern.

Dr. Dejan Dardić 
RECHTSANWALT | STRAFVERTEIDIGER.

Rechtsanwalt Dr. Dejan Dardić

Rechtsanwalt Dr. Dejan Dardić ist ausschließlich auf dem Gebiet des Strafrechts tätig. Neben umfassenden Fachwissen im Strafrecht, verfügt er über herausragende analytische Fähigkeiten, Verhandlungsgeschick sowie über ein hohes Maß an Kommunikationsfähigkeit, um sie umfassend rechtlich beraten und verteidigen zu können. Rechtsanwalt & Strafverteidiger Dr. Dejan Dardić berät und verteidigt Sie in strafrechtlichen Angelegenheiten vor den Amts- Land- und Oberlandesgerichten sowie dem Bundesgerichtshof für Strafsachen. Bundesweit.

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